Chiswick House

Chiswick House, Prachtseite

Chiswick House, Prachtseite

Diesmal noch im westlichen Stadtgebiet von London gelegen, stellt Chiswick House sowohl das erste Beispiel für den englischen Neo-Palladinismus, wie auch sein Garten eine frühe Verwirklichung der englischen Landschaftskunst dar.

In den Grünanlagen waren noch die französischen Einflüsse in Form streng geometrisch angelegter Alleen sichtbar, von William Kent nur in Teilen durch unregelmäßige Elemente zurückgedrängt. Kent hatte dem ursprünglich rechteckigen Kanal eine natürlichere Uferlinie (‚a serpentine‘) gegeben, sowie zum Beginn eine Kaskade mit Grotte anfügen lassen. Der Bezug zur Antike durfte auch nicht fehlen, hier als ‚Ionischer Tempel‘ an einem kreisrunden See.

Chiswick House. Ionischer Tempel, von William Kent

Ionischer Tempel, von William Kent

Das Haus selbst war, ist zu lesen, damals (1729) von Lord Burlington, als politisches Statement gedacht. In einem bewußten Rückgriff auf Italien (konkret Palladios Villa Rotonda) und weiter zurück in römisch-griechische Zeiten solllte einen Gegenpol zum absolutistisch, französischen Einfluß auf dem Kontinent gesetzt werden.

Im Park von Chiswick House

Im Park von Chiswick House

Als ich aus nördlicher Richtung durch den Park kommend auf das Haus stieß, war ich überrascht, wie klein es wirkte. Eine Empfindung, die auch schon die Zeitgenossen teilten. „Zu klein, um darin zu leben; zu groß, um es sich an die Uhrkette zu hängen.“, spotte einer von ihnen.

Nach drei Märschen schon erheblich fußkrank, war mir die geringe Ausdehnung des Gartens recht willkommen. Entlang des Kanals ist in gut 20min das Wesentlichste überblickt.

Übrigens mochte ich auch den kleinen Vorort Chiswick, der ein recht bürgerliches Flair ausstrahlte. Manchen Londonern schien er auch zu liegen, denn die Cottages kosteten hier, wie ich den Auslagen der Maklerbüros entnahm, gut 1.5 Mio. Pfund.

  

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