Konversationskunst – interesselos

Konversationsrunde im Kunsthaus Hamburg zum Thema Interesselos

Konversationsrunde im Kunsthaus

Im Rahmen der Ausstellung „Erste Reihe“ des BBK Hamburg zum 50jährigen Bestehen des Kunsthauses Hamburg fand am Samstag, den 5.10. um 15:00 eine offene Konversationsrunde mit Antje Eske, Kurd Alsleben und Gästen statt.

Thema des Treffens war „interesselos“.

Im konversationellen Zusammenhang ist interesselos Nichts-Bestimmtes-Wollen. Auch ist das interesselose Wohlgefallen Voraussetzung, um nicht in allgemeingültige Phasen und interessegebundene Begehren zu rutschen und so an der Erstarrung des Common Sense mitzuwirken, statt ihn flexibel und beweglich zu halten. (Aus einem internen Thesenpapier)

„Interesselos“, – es dürfte klar sein, sich damit auf vermintem Terrain zu bewegen.

Einige Gedanken und Assoziationen

Interesselos, offen, unvoreingenommen, absichtslos, zweckfrei, spielerisch, selbstlos.

Wir wissen ungefähr, was gemeint ist. Doch wissen wir auch, daß Interessen immer „im Spiel“ sind. Selbst Interesselosigkeit kann ein Interesse sein. Kommt es daher auf das Ausmass, den Anlass, die Umstände, den Kontext an? Hin und wieder interesselos, – das ist gut?

Michael versuchte einen Ausweg: Interesselosigkeit ist das zeitweilige Zurückstellen eines Interesses zugunsten eines höheren Interesses.

Dann kam Antje mit dem Wortschöpfungsspiel. Das war ihr Interesse, nicht aber meins. Auseinandersetzung, ob es in diesem Moment Sinn macht, die Diskussion zu unterbrechen. Später noch, wie sollte eine solche Konversationsrunde vorab strukturiert werden? Sollte den TeilnehmerInnen vorab ein geplanter Ablauf kommuniziert werden?

Konversationsrunde

Konversationsrunde, aufgelockert

Fast gar nicht zur Sprache kamen Prominenz und Problematik des Begriffs bei Kant. https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%c3%b6nheit#Kant

Erwähnenswert noch, daß diese Konversation innerhalb einer Ausstellung stattfand, die fast ausschliesslich von Malerei dominiert wurde. Der Konstrast hätte nicht größer sein können.

Die wenigen Besucher nahmen auch keine Notiz von der Runde. Sie mit einzubeziehen hätte wahrscheinlich eines erheblichen Aufwands bedurft, seitens des Kunsthauses, und seitens der Initiatoren. Der reine distanzierte Blick auf die Kunst ist zu sehr eingeübt. Er ist auch sehr bequem.

* * *

Nächste Konversation zum Thema „ansinnen“ am Samstag, den 12.10.

  

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